Herbert Eisenreich, geboren am 7.2.1925 in Linz (Österreich), wuchs teils in Wien, teils auf dem Lande in Oberösterreich auf. Besuch der Mittelschule in Wien. Als Achtzehnjähriger wurde Eisenreich zum Militär einberufen. Schwere Verwundung an der Westfront. Entlassung aus dem Kriegsdienst 1944. Nach dem Abitur (1946) begann Eisenreich in Wien Germanistik zu studieren; er brach das Studium bald ab und war in verschiedenen Berufen tätig. Seit 1952 lebte er als freier Schriftsteller und Mitarbeiter mehrerer Rundfunkanstalten in Hamburg. 1956 Rückkehr nach Österreich. Eisenreich war Mitglied des österreichischen PEN-Zentrums und lebte als freier Schriftsteller und Publizist in Wien. Dort starb er am 6.6.1986.
* 7. Februar 1925
† 6. Juni 1986
von Harro Zimmermann
Essay
Der österreichische Erzähler, Essayist und Lyriker Herbert Eisenreich gehörte hierzulande nicht zu den marktgängigen Autoren. Spektakuläres ist mit seinem Namen nicht verknüpft, Vertrautheit mit seinem Werk kann man nur wenigen Vertretern bundesdeutscher Literaturwissenschaft und -kritik bescheinigen. Gleichwohl war Eisenreich in der Bundesrepublik kein unbekannter Mann. Sein Name steht indes für durchaus Widersprüchliches. Die einen kennen in ihm den konservativen Epiker und nachgerade nationalistischen Sachwalter österreichischer Literaturtradition, die anderen loben ihn als maßgeblichen Erzähler und berufenen Kritiker zeitgenössischer bürgerlicher Wohlstandsmentalität. Heben seine Anhänger die dichte Sinnlichkeit, die artistische Virtuosität ...